„Kämpfe für das, was Dir wichtig ist“

Kampfsport und Spiritualität in der Jugendkirche

Altstadt (evdus). Ein ungewöhnliches Bild bietet die evangelische Jugendkirche in der Altstadt derzeit mittwochs Abend. Acht junge Leute lernen unter Anleitung eines jungen Karatetrainers nach japanischen Regeln das Stoßen mit der Faust, das Treten in die Luft und Abwehrstellungen mit den Armen. „Kämpfe für das, was Dir wichtig ist,“ hat Nils Davidovic vom Team der Jugendkirche den Workshop überschrieben.

Den jungen Kämpfern erzählt er in den Trainingspausen Geschichten aus der Bibel, darunter die wohl bekannteste vom unerfahrenen David, der den anscheinend übermächtigen Goliath mit einer Steinschleuder erlegt. Er diskutiert mit den Teilnehmern über Mut, Angst, eigene Grenzen und Widerstand im Alltag. Dann werden wieder Handkissen und Boxsack bemüht, um die eigene Widerstandskraft zu auszureizen.

„Kampfsport und Spiritualität sind gut miteinander zu verknüpfen,“ stellt Trainer Maxime fest. „Für mich ist das eine Sache der inneren Einstellung. Das hat viel mit Glauben zu tun: Tu keinem Anderen weh. Seit verantworungsvoll. Das finde ich super.“

Lea ist karategeübt und begeistert von der Mischung, Geist und Körper anzustrengen. „Bei der Erzählung von David und Goliath habe ich daran gedacht, dass ich als Kleine auch einen Großen klein machen kann, einen Großen besiegen kann.“ Philipp als Kampfsportneuling pflichtet ihr bei und sieht sich in der Rolle des Schwächeren. „Ich bin David, weil ich das nicht kann. Und ich möchte den Willen aufbringen, den zu schlagen; nicht im richtigen Sinne, sondern vom Gedanken her.“

Am Ende des Abends erinnert Nils nochmal daran: „Kämpfe für das, was Dir wichtig ist.“ Er verteilt ein Heftchen, in das er geschrieben hat: „Einstecken und Austeilen, Aushalten und Zurückweichen. Wir hoffen, dass Du etwas mitnehmen konntest. Muskelkater, Gedanken und  Gebete.“

Verfasser und Fotos: Andreas Vollmert für evdus.de

Einen Radiobeitrag dazu finden Sie hier.