Ein „Amen“ macht aus einem gemeinschaftlichen Beisammensein noch keine Kommunikation mit Gott. Es braucht eine vielschichtige Liturgie (Rituale, Gebet, Gesang), die einen Zwischenraum eröffnet, in dem menschliche und göttliche Wirklichkeit einander begegnen und berühren können. (Franziska Lindner)

Ich erlebe ein Gottesdienstverständnis, das sich auf die klassisch-liturgische Form beschränkt. Aber ich bin der Meinung, dass wir in der Tischgemeinschaft der Jugendkirche auch Gottesdienst feiern. (Nils Davidovic)

Fishbowl-Diskussion mit Heinrich Fucks & Cedric Watermann

Ich habe einen Synodenbeschluss miterlebt, der nur mit 2 Stimmen Vorsprung angenommen wurde. Mehrere Jahre später kann ich sagen, das Vorhaben war ein voller Erfolg. Ich wünsche mir, dass wir häufiger den Mut haben, auch kontroversen Entscheidungen Raum zu geben.

Ich wünsche mir eine Kirche, die wir gemeinsam gestalten können. In der alle die Chance haben, ihre Perspektiven einzubringen und die es allen ermöglicht, aktiv an Entscheidungsprozessen teilzuhaben. 

Ich sehne mich nach einer Kirche, in der nicht mehr tausendundein Behördengang und Verhandlungen notwendig sind, wenn man an einem Ort seiner Wahl mit einer Pfarrperson ihrer Wahl eine Taufe, eine Trauung oder einfach einen Gottesdienst feiern möchte, der das eigene Lebensgefühl aufnimmt. 

Seit 8 Jahren bewege ich mich ehrenamtlich in kirchlichen Gremien. Ich habe mit 15 auf Gemeindeebene mit Gremienarbeit angefangen und bin mittlerweile bis zur Synode der EKD gekommen. Leider habe ich oft das Gefühl, dass die Kultur und die Effizienz unserer Gremien nicht ergebnisorientiert ist. Zu oft halten wir uns mit Formalien, unpassenden Formaten und Themen auf. 

Die Konfirmation ist das Zeitfenster, in dem wir so viele Jugendliche erreichen wie sonst nie. Deshalb wünsche ich mir, dass Konfi-Arbeit als zentrale Aufgabe in den Fokus rückt und sich inhaltlich besonders auf die Beziehungsarbeit konzentriert wird. Ich wünsche mir, dass wir als Kirche durch diese Beziehung die Jugendlichen auch nach der Konfirmation weiter in ihren Glaubens- und Lebensfragen begleiten können.

Warum traue ich mich nicht meine Freunde (die mit Kirche wenig zu tun haben) zu unseren Angeboten einzuladen? Ich empfehle doch auch Restaurants nach einem schönen Abend weiter.

Ich wünsche mir Musik in alltäglicher Sprache die qualitativ gut, kunstvoll und vielfältig ist und aus vollem Herzen kommt. 

Ich bin vor einigen Jahren schon einmal auf eine Kletter-Freizeit nach Fontainebleau gefahren. Das hat mir total Spaß gemacht. Dieses Jahr wollte ich gerne wieder an einer Kletter-Freizeit teilnehmen, aber es wurde leider keine angeboten. Deshalb habe ich mich im Gespräch mit der Jugendkirche dazu entschieden, selbst diese Freizeit anzubieten.

Ich bin jetzt aus der Jugendkirche rausgewachsen, aber es gibt keinen vergleichbaren Ort in der Kirche, den ich stattdessen besuchen könnte.

Ich würde mich gerne ehrenamtlich mit meinen handwerklichen Fähigkeiten einbringen. Es ist aber gar nicht so leicht, die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Gemeinde an den richtigen Stellen zu kommunizieren. Ich würde mir wünschen, dass ich meine Hilfe anbieten und auch von den Menschen, die diese Unterstützung brauchen, angefragt werden kann.

Im Theologiestudium wird eine Sprache und eine Art des Denkens eingeübt, die nach außen abgrenzt, statt Menschen einzuladen, mitzureden und gemeinsam um Worte zu ringen.